Verfasst von: gdittrich | 16. Oktober 2019

Botschaft vom Kreuz – der eine und einigende Grund

1Kor 1,17a Denn Christus hat mich nicht beauftragt zu taufen, sondern die Gute Nachricht zu verkündigen.

Den Spaltungen in der Gemeinde tritt Paulus entgegen, indem er die grundlegende Wahrheit des christlichen Glaubens – das Kreuz Jesu Christi – als Gottes Weisheit darlegt und der eingebildeten menschlichen Weisheit gegenüberstellt.

John MacArthur kommentiert (siehe folgende kursive Textangaben)… https://clv.de/clv-server.de/wwwroot/pdf/255680.pdf

Die Hauptaussage von Paulus gegenüber den philosophisch orientierten Korinthern kann man folgendermaßen zusammenfassen: »Seit ihr Christen geworden seid, erfüllt von Gottes Heiligem Geist, und die Heilige Schrift als sein Wort anerkannt habt, bedürft ihr der Philosophie nicht mehr. Sie half euch nicht, als ihr noch ungläubig wart, und sie wird euch sicherlich nicht jetzt helfen, wo ihr gläubig geworden seid. Gebt sie auf. Sie hat nichts außer Verwirrung und Spaltung zu bieten. Ihr seid nun vereint um Gottes größte Offenbarung in Jesus Christus. Lasst euch nicht von menschlichen Spekulationen irreführen und trennen.«

(…) Ohne Ausnahme erhöht menschliche Weisheit den Menschen und erniedrigt Gott. Sie ist immer auf den Eigenwillen des Menschen, Stolz, fleischliche Begierden und Unabhängigkeit ausgerichtet, wie aufrichtig, objektiv und gelehrt sie auch scheinen mag. Dies sind die Grundeigenschaften des natürlichen Menschen, und sie lenken und bestimmen sein Denken, seine Wünsche und seine Schlussfolgerungen. Die Liebe des Menschen zu komplexen, ausgeklügelten Philosophien und Religionen existiert deshalb, weil diese sein Ego ansprechen. Sie bieten die Herausforderung, Komplexes und Schwieriges zu verstehen und durchzuführen.

Aus diesem Grund verachten Menschen auch das Evangelium. Dieses fordert sie nicht auf, etwas zu tun – es erlaubt ihnen nicht, etwas zu tun –, sondern fordert sie dazu auf, einfach im Glauben anzunehmen, was Gott für sie getan hat. Das Kreuz zerschmettert sowohl die Sünde als auch den Stolz des Menschen. Es bietet aber auch Erlösung von Sünde und Stolz.

Menschlicher Tiefsinn gilt als Unsinn bei Gott

17b Die Gute Nachricht darf ich aber nicht mit Worten tiefsinniger Weisheit verkünden; denn sonst verliert der Tod, den Christus am Kreuz gestorben ist, seinen ganzen Sinn.

Das Evangelium nicht ver-philosophieren, sonst wird es entleert und schwirrt nur als Gedankenkomplex umher.

18 Die Botschaft, dass für alle Menschen am Kreuz die Rettung vollbracht ist, muss denen, die verloren gehen, als barer Unsinn erscheinen. Wir aber, die gerettet werden, erfahren darin Gottes Kraft.

Das Kreuz als Kraft zur Errettung – sonst blieben wir in unseren Sünden verloren.

19 Gott hat doch gesagt: »Ich will die Weisheit der Weisen zunichte machen und die Klugheit der Klugen verwerfen.« 20 Wo bleiben da die Weisen? Wo die Kenner der Heiligen Schriften? Wo die gewandten Diskussionsredner dieser Welt? Was für diese Welt als größter Tiefsinn gilt, das hat Gott als reinen Unsinn erwiesen.

Dass Gott Menschengestalt annahm, gekreuzigt wurde und auferstand, um dem Menschen Vergebung von Sünde und den Eintritt in den Himmel zu ermöglichen, ist für den Menschen viel zu einfach, töricht und demütigend. Es scheint zu unsinnig, dass dieser eine Mensch, der Sohn Gottes, an einem Stück Holz auf einem unscheinbaren Hügel in einem unscheinbaren Teil der Welt starb und so das Schicksal eines jeden Menschen, der jemals gelebt hat, bestimmt.

(…) Menschliche Weisheit betrachtet manchmal den unmittelbaren Grund eines Problems, doch sie dringt nicht zur eigentlichen Wurzel vor, die immer die Sünde ist. Sie mag erkennen, dass Egoismus der Grund für Ungerechtigkeit ist, doch sie kennt keinen Weg, ihn zu beseitigen. Gegen den Hass, den sie vielleicht als Grund für Not, Schmerzen und Zerstörung erkennt, hat sie kein Heilmittel. Sie kann grundsätzlich sehen, dass der Mensch nicht mit anderen Menschen auskommt, sieht aber nicht, dass der wahre Grund darin liegt, dass der Mensch nicht mit Gott auskommt. Menschliche Weisheit kann das nicht sehen, weil sie es nicht sehen will. Solange sie Gottes Weisheit als Torheit (oder Unsinn) ansieht, bleibt die eigene Weisheit die Torheit (oder Unsinn). Mit anderen Worten ist die menschliche Weisheit selbst ein Teil des Problems.

21 Denn obwohl die Weisheit Gottes sich in der ganzen Schöpfung zeigt, haben die Menschen mit ihrer Weisheit Gott nicht erkannt.

Immer wenn ein Mensch einen Berg betrachtet, sollte er eigentlich an Gottes Größe denken, bei einem Sonnenaufgang an Gottes Herrlichkeit und bei jeder Geburt an Gottes schöpferische Hand.

Gottes Sinn: Glaube an gekreuzigten Jesus führt zur Rettung von Sünde

Darum beschloss er, durch die Botschaft vom Kreuzestod, die der menschlichen Weisheit als Torheit erscheint, alle zu retten, die diese Botschaft annehmen.

Gott bietet allen Menschen die Rettung und Tilgung aller Sünden an; unsere Entscheidung ist Annahme (= Glauben an Jesus Christus) oder Ablehnung.

Wenn menschliche Weisheit ihre Unfähigkeit erkennt und der Mensch sich im Glauben an Jesus Christus wendet, dessen Erlösungswerk der Inhalt der Verkündigung ist, kann er Armut gegen Reichtum, Sünde gegen Gerechtigkeit, Verzweiflung gegen Hoffnung und Tod gegen Leben eintauschen. Die Einfachheit des Evangeliums gibt das, was die Komplexität menschlicher Weisheit verspricht, aber nicht hält.

(…) Nicht durch Philosophie, intellektuelles Verständnis oder menschliche Weisheit ist Erlösung möglich, sondern nur durch Glauben. Gott rettet nur die, die glauben. Menschen können Erlösung nicht begreifen, sie können sie nur im Vertrauen annehmen.

Also – nicht begreifen, sondern ergreifen!

22 Die Juden fordern von Gott sichtbare Machterweise;

Dabei wirkte Jesus selbst viele öffentliche Wunder in ihrer Mitte. Doch … der Wunsch nach einem Beweis ist meist eine Ausflucht, eine Entschuldigung für den Unglauben.

die Griechen suchen in allen Dingen einen Sinn, den die Vernunft begreift.

„Griechen“ stehen dabei synonym für die gesamte abendländische Kultur, die in der auf die Vernunft gerichteten Aufklärung ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte.

23 Wir aber verkünden den gekreuzigten Christus als den von Gott versprochenen Retter. Für Juden ist das eine Gotteslästerung, für die anderen barer Unsinn. 24 Aber alle, die von Gott berufen sind, Juden wie Griechen, erfahren in dem gekreuzigten Christus Gottes Kraft und erkennen in ihm Gottes Weisheit. 25 Gott erscheint töricht – und ist doch weiser als Menschenweisheit. Gott erscheint schwach – und ist doch stärker als Menschenkraft.

Für diejenigen, die an seinen Sohn glauben, ist der gekreuzigte Christus Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Der, der ein Ärgernis für die ungläubigen Juden ist, ist Erlöser, und der, der den ungläubigen Griechen Torheit ist, ist Retter der Gläubigen.

Geschenke Gottes

Weil uns alles durch Gnade geschenkt ist, haben wir eine demütige Haltung.

26 Schaut doch euch selbst an, Brüder und Schwestern! Wen hat Gott denn da berufen? Es gibt ja nicht viele unter euch, die nach menschlichen Maßstäben klug oder einflussreich sind oder aus einer angesehenen Familie stammen. 27 Gott hat sich vielmehr in der Welt die Einfältigen und Machtlosen ausgesucht, um die Klugen und Mächtigen zu demütigen. 28 Er hat sich die Geringen und Verachteten ausgesucht, die nichts gelten, denn er wollte die zu nichts machen, die in der Welt etwas ’sind‘.

29 Niemand soll sich vor Gott rühmen können.

Gott sucht sich nicht die Crème de la Crème einer Gesellschaft aus. Auch nicht die Millionäre, Sportstars, Fernsehgrößen oder Staatsmänner. Sicherlich steht ihnen der Weg der Errettung ebenso offen wie anderen, doch nur auf derselben Glaubensgrundlage. Und was sie in den Augen der Welt so besonders macht, mag ihnen bei einer Bekehrung im Weg stehen. Oft ist es ein Gefühl der Unzulänglichkeit, das Menschen aufrüttelt und ihnen zeigt, dass etwas in ihrem Leben fehlt, und das ihr Interesse am Evangelium weckt.

Einmal betete Jesus: »Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast!« (Mt 11,25). Aus dem Zusammenhang heraus wird klar, dass Jesus dieses Gebet als Teil seiner Predigt laut vor der Volksmenge sprach. Sowohl die Menschen als auch Gott sollten diese Worte hören. Er wollte der Volksmenge begreiflich machen, dass Gott allein an ihrem Glauben interessiert ist und an nichts anderem. Er warnte indirekt genauso alle »Weisen« und »Klugen«, dass sie in Bezug auf geistliches Leben und Verständnis klar im Nachteil waren. Das heißt selbstverständlich nicht, dass sie nicht hätten glauben können, sondern nur, dass ihr Stolz auf ihre Errungenschaften und Fähigkeiten und ihre Abhängigkeit von diesen Dingen sie letztlich vom Königreich fernhalten würden. Schwachheit und Unzulänglichkeit sind das Klima, in dem Gottes Stärke wachsen kann.

30 Euch aber hat Gott zur Gemeinschaft mit Jesus Christus berufen. Mit ihm hat er uns alles geschenkt: Er ist unsere Weisheit – die wahre Weisheit, die von Gott kommt. Durch ihn können wir vor Gott als gerecht bestehen. Durch ihn hat Gott uns zu seinem heiligen Volk gemacht und von unserer Schuld befreit.

wegen Jesus …

  1. Gemeinschaft mit ihm
  2. unsere Weisheit
  3. unsere Gerechtigkeit
  4. sein heiliges Volk
  5. schuldlos

31 Es sollte so kommen, wie es in den Heiligen Schriften steht: »Wer sich mit etwas rühmen will, soll sich mit dem rühmen, was der Herr getan hat.«

Paulus schrieb den Galatern: »Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus« (Gal 6,14).

 


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