Verfasst von: gdittrich | 28. April 2020

zukünftige Wirkmächtigkeit

Ritter_Marco Barnebeck (Telemarco)_pixelio.de

Bildquelle: Marco Barnebeck (Telemarco) / pixelio.de

kursive Schrift: John MacArthur, Kommentar zum Neuen Testament, 1. Korinther, https://clv.de/clv-server.de/wwwroot/pdf/255680.pdf

Gute Nachricht Übersetzung

1Kor 6,1 Wenn jemand von euch mit einem Mitchristen Streit hat, wie kann er da vor ungläubige Richter gehen, anstatt die Gemeinde entscheiden zu lassen?

Paulus kommt gleich zur Sache und bringt das Problem auf den Punkt. Zwar ist der Inhalt der gerichtlichen Streitigkeiten nicht bekannt, doch vermutlich geht es um materielle Vorteile. So trifft Jesu Mahnung zu:

  • Mt 6,19 »Sammelt keine Schätze hier auf der Erde! Denn ihr müsst damit rechnen, dass Motten und Rost sie zerfressen oder Einbrecher sie stehlen. 20 Sammelt lieber Schätze bei Gott. Dort werden sie nicht von Motten und Rost zerfressen und können auch nicht von Einbrechern gestohlen werden. 21 Denn euer Herz wird immer dort sein, wo ihr eure Schätze habt.

Der „Schatz“ der Korinther sollte eine einvernehmliche, einheitsbewusste Gemeinschaft untereinander sein.

Ihr wisst doch, dass die Gemeinde Gottes einst die Welt richten wird. Und da seid ihr nicht fähig, Bagatellfälle zu entscheiden? 3 Wisst ihr nicht, dass wir sogar über Engel zu Gericht sitzen werden?

Das sind Aussichten! Paulus enthüllt die machtvolle Stellung des Gottesvolkes nach Jesu Wiederkunft.

Wenn Jesus Christus wiederkommt, um sein Tausendjähriges Reich zu errichten, werden die Gläubigen aller Zeiten seine Mitregenten sein, mit ihm auf seinem Thron sitzend (Offb 3,21; vgl. Dan 7,22). Ein Teil unserer verantwortlichen Aufgabe als Herrscher mit Christus wird sein, die Welt zu richten. Die Apostel werden besondere Autorität haben, sie werden »auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten« (Mt 19,27). Aber jeder Gläubige wird auf eine gewisse Art und Weise daran teilhaben. »Wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Vollmacht geben über die Heidenvölker, und er wird sie mit einem eisernen Stab weiden, wie man irdene Gefäße zerschlägt, wie auch ich es von meinem Vater empfangen habe« (Offb 2,26-27).

Gläubige werden eines Tages sogar Engel richten. Die Heilige Schrift äußert sich nicht darüber, welche Engel wir richten werden. Die gefallenen Engel werden durch den Herrn gerichtet werden (2 Pet 2,4; Jud 6), aber es wird nicht gesagt, ob Gläubige an diesem Gericht beteiligt sein werden. Das griechische Wort für richten (krino) kann auch »herrschen« oder »regieren« bedeuten. Das ist sicher die Bedeutung, wenn wir Autorität über die heiligen Engel haben werden, denn sie werden keine Sünde haben, für die sie verdammt werden.

Dann werden wir doch auch Alltagsstreitigkeiten beurteilen können! 4 Und ihr lasst solche Fälle von Außenstehenden entscheiden, die in der Gemeinde nichts zu sagen haben! 5 Ich sage dies, damit ihr euch schämt. Hat denn unter euch niemand so viel Verstand und kann einen Streit unter Brüdern und Schwestern schlichten? 6 Müsst ihr wirklich gegeneinander prozessieren, und das auch noch vor Ungläubigen? 7 Es ist schon schlimm genug, dass ihr überhaupt Prozesse gegeneinander führt.

Paulus zeigt – angesichts der bedeutungsvollen Aufgaben im Reich Gottes – Unverständnis über die kraftlose Entscheidungsschwäche der Korinther. Er wundert sich, dass niemand Verantwortung übernimmt und eine Klärung herbeiführt.

Streit und Parteiungen sind schon schlimm – und jetzt wird Kontroverse untereinander auch noch nach außen getragen und vor weltlichen Gerichten ausgefochten.

heutige Gelassenheit, Großzügigkeit

Warum lasst ihr euch nicht lieber Unrecht antun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen? 8 Stattdessen tut ihr selbst Unrecht und übervorteilt andere, und das unter Brüdern und Schwestern!

Die Korinther greifen auf bekannte und funktionierende Verhaltensmuster zurück. Doch Paulus erkennt, dass kein Problem es wert sei, die Gemeindeeinheit zu belasten und schlägt ihnen ein alternatives Modell des Nachgebens und Verzichten vor. Auch Jesus hat das empfohlen:

  • Mt 5,38 »Ihr wisst, dass es heißt: ‚Auge um Auge, Zahn um Zahn.‘ 39 Ich aber sage euch: Verzichtet auf Gegenwehr, wenn euch jemand Böses tut! Mehr noch: Wenn dich jemand auf die rechte Backe schlägt, dann halte auch die linke hin. 40 Wenn jemand mit dir um dein Hemd prozessieren will, dann gib ihm den Mantel dazu. 41 Und wenn jemand dich zwingt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh mit ihm zwei. 42 Wenn jemand dich um etwas bittet, gib es ihm; wenn jemand etwas von dir borgen möchte, sag nicht Nein.«

Im Prinzip geht es darum das Wohl des anderen suchen bzw. die Vorteile des anderen über eigene Belange stellen.

  • Phil 2,3 Handelt nicht aus Selbstsucht oder Eitelkeit! Seid bescheiden und achtet den Bruder oder die Schwester mehr als euch selbst.

Die richtige Haltung eines Christen ist, sich eher Unrecht tun zu lassen, sich eher übervorteilen zu lassen, als einen Bruder oder eine Schwester zu verklagen. Es ist weitaus besser, finanziell zu verlieren als geistlich. Selbst wenn wir eindeutig im Recht sind, haben wir nicht das moralische und geistliche Recht, darauf vor einem weltlichen Gericht zu beharren. Wenn der Bruder uns irgendwie Unrecht getan hat, sollten wir ihm vergeben und die Auswirkungen der Angelegenheit in Gottes Hände legen. Der Herr kann sie zulassen oder verhindern. Er ist souverän und hat seinen Plan und sein Ziel sowohl für das, was wir gewinnen, als auch für das, was wir verlieren. Wir sollten das dankbar annehmen. (…) Wenn uns Unrecht getan wird oder wir übervorteilt werden, sollten wir vergeben, nicht verbittern.

Leben im Reich Gottes

Unser heutiges Verhalten wird in der zukünftigen Welt Konsequenzen haben. Dabei ist der Übergang fließend, d.h. es beginnt bereits hier und setzt sich dort fort.

Denkt daran: Für Menschen, die Unrecht tun, ist kein Platz in Gottes neuer Welt! Täuscht euch nicht: Menschen, die Unzucht treiben oder Götzen anbeten, die die Ehe brechen oder als Männer mit Knaben oder ihresgleichen verkehren, 10 Diebe, Wucherer, Trinker, Verleumder und Räuber werden nicht in Gottes neue Welt kommen.

Es gibt Zugangsvoraussetzungen. Und Paulus beginnt mit einer (nicht vollständigen) Aufzählung dessen wie man nicht reinkommt.

11 Manche von euch gehörten früher dazu. Aber ihr seid reingewaschen und Gott hat euch zu seinem heiligen Volk gemacht, zu Menschen, die vor seinem Urteil als gerecht bestehen können. Das ist geschehen, als ihr Jesus Christus, dem Herrn, übereignet worden seid und den Geist unseres Gottes empfangen habt.

Doch tatsächlich haben wir als Erlöste und Geliebte mehr als alle Mittel in der Hand, um so zu leben, dass wir reinkommen.

Paulus fragt die Korinther: »Warum lebt ihr immer noch wie die Ungeretteten, die Ungerechtfertigten? Warum fallt ihr immer wieder in euer altes Leben zurück, von dem Christus euch gerettet hat? Warum folgt ihr den alten Maßstäben und habt die alten selbstsüchtigen, gottlosen Motive? Ihr sollt euch von den Wegen der Welt trennen und ihnen nicht folgen.

Ein erneuertes Leben sollte eine erneuerte Lebensweise hervorrufen. Paulus sagt sehr ernst, dass es inakzeptabel war, dass einige Gläubige sich wie Außenstehende des Reiches Gottes verhielten. Sie handelten so, wie sie früher gehandelt hatten. Sie wurden nicht errettet, damit sie so handeln, sondern, um nicht mehr so handeln zu müssen.

Es ist unsere freie Entscheidung, damit wir einst in würdiger Weise unsere Herrschaft mit Jesus Christus ausüben.


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