Israel, das Volk GottesLukas 8,40 Als Jesus ans andere Seeufer zurückkam, empfing ihn die Volksmenge voll Freude; alle hatten auf ihn gewartet. 41 Da trat ein Mann namens Jaïrus auf ihn zu. Er war der Synagogenvorsteher am Ort. Der Synagogenvorsteher steht typologisch für das religiöse System der Juden. Er warf sich vor Jesus nieder und bat ihn, doch in sein Haus zu kommen; Zweifellos verhalten sich die Juden ehrfürchtig und hingegeben zu Gott, nehmen ihn immer wieder auf und verstehen sich bei allen kritischen Lebenslagen an ihn zu wenden. 42 seine etwa zwölfjährige Tochter, sein einziges Kind, lag nämlich im Sterben. Das geistliche Leben der Tochter Zion stirbt mehr und mehr ab; man denke nur an Jesu scharfe Angriffe in Richtung des Pharisäertums; doch der prophezeite, erwartete und dann gekommene Messias wird unerkannt verworfen; man lässt ihn sogar durch die Römer töten. Unterwegs … Es ist keine Frage: Jesus nimmt die existenziellen Bitten der Juden ernst und begleitet ihn; denn er ist ja in die Welt gekommen, um zuerst dem Volk Israel Heil, Errettung und Leben zu bringen. Doch Jairus muss warten – so wie das Volk Israel noch heute auf den Messias wartet.
Einschub Gemeinde… umdrängten die Leute Jesus so, dass sie ihn fast erdrückten. 43 Es war auch eine Frau dabei, Die Frau wird ohne Namen und Geschichte dargestellt; woher stammt sie? Dabei wird die Frau im Neuen Testament sinnbildlich als Gemeinde, Braut Christi gesehen.
die seit zwölf Jahren an Blutungen litt. Beides beginnt gleichzeitig vor 12 Jahren: das Leben des jüdischen Mädchens und das Leiden der Frau. Judentum und Kirche haben den gleichen Ursprung. Sie gehören zusammen und bilden gemeinsam das Volk Gottes.
Niemand hatte ihr bisher helfen können, obwohl sie ihr ganzes Vermögen an Ärzte ausgegeben hatte. Lukas erwähnt ihre Not: Krankheit, Verzweiflung, Verarmung; letztlich ist es die Not der ganzen Menschheit; man läuft orientierungslos nach jeden sich bietenden Heils- und Glücksversprechen. Heillose Blut- und Gewalttaten kennzeichnen die Geschichte der Menschheit über Jahrtausende; aber durch das Blut Jesu sind wir erlöst; es wäscht alle Sünde ab.
44 Sie drängte sich von hinten an Jesus heran und berührte eine Quaste seines Gewandes. Die Frau hätte nach den mosaischen Reinheitsvorschriften niemanden berühren dürfen – Sünde ist ansteckend – dennoch berührt sie heimlich und verstohlen Jesu Kleidung. Auch das Neue Testament geht über das Alte Testament hinaus; man braucht keine liturgischen Regeln beachten, sondern kann direkt zu Jesus kommen; der Weg zu ihm ist immer offen!
Sofort hörte die Blutung auf. Die gläubige Zuwendung hin zu Jesus wirkt sofort; interessanterweise findet die Heilung ohne Jesu direkte Initiative statt; man kann also Jesus auch heimlich und im Verborgenen, von anderen unbemerkt berühren, um heil zu werden. 45 Jesus fragte: »Wer hat mich berührt?« Niemand wollte es gewesen sein, und Petrus sagte: »Herr, die Leute umringen dich so und erdrücken dich fast!« 46 Aber Jesus erwiderte: »Jemand hat mich berührt. Ich spürte, wie heilende Kraft von mir ausging.« Jesus insistiert und fordert offenes Bekenntnis; er will, dass das Heilungsgeschehen öffentlich wird; das Zeugnis des Wirken Gottes soll zutage treten. Er selbst ist auf die Erde gekommen, um Gottes Heil allen Menschen zuzusagen.
47 Als die Frau merkte, dass ihr Tun nicht verborgen geblieben war, trat sie zitternd vor und warf sich vor Jesus nieder. Vor dem ganzen Volk erklärte sie, warum sie ihn angefasst hatte und dass sie im selben Augenblick geheilt worden war. Von Ängstlichkeit zum mutigen Zeugnis. Dabei zeigt das Volk Gottes in der Grundhaltung Gottesfürchtigkeit und fromme Anbetung; wie Jairus wirft sich die Frau ehrerbietend vor Jesus nieder. 48 Jesus sagte zu ihr: »Meine Tochter, dein Vertrauen hat dir geholfen. Auch die Frau wird als Tochter gesehen. Die Anrede ist liebevoll, dabei betont Jesus ihren ihm gezeigten Glauben und das in ihm gesetzte Vertrauen. Geh in Frieden!« Mit dem Friedenswunsch spricht er ihr Trost zu; dabei bewirkt das Friedensversprechen für die Gläubigen Heil und Segen; sie sollen selbst Friedensträger sein und so Gottes universelle Heilszusage bekennend weitertragen. Wiederannahme Israel49 Während Jesus noch sprach, Wieder ist das eine noch nicht ganz abgeschlossen und die fortschreitende Handlung geht ineinander über; Jesus ist noch mit der Gemeinde beschäftigt; doch das Wesentliche ist bereits geschehen. kam ein Bote aus dem Haus des Synagogenvorstehers und sagte zu Jaïrus: »Deine Tochter ist gestorben. Bemühe den Lehrer nicht weiter!« Der Bote tritt als Verkünder auf und übermittelt die katastrophale Todesnachricht; der vermeintliche Tod des Mädchens kann für die Auslöschung des Volkes Israels stehen; das was Haman zur Zeit der Königin Esther vorhatte und der Holocaust nicht schaffte, scheint nun gelungen.
50 Jesus hörte es und sagte zu Jaïrus: »Hab keine Angst! Fass nur Vertrauen, dann wird sie gerettet!« Jesus tritt auf, mischt sich ein: tröstend, Glaube fordernd, ausweglose Situation kann gewendet werden, alles wird wieder gut; Jairus lässt sich darauf ein, nimmt Jesus mit in sein Haus. Kann es sein? Nachdem sich Jesus den Juden neuerlich offenbart, nehmen sie ihn nun als Messias an und glauben an ihn.
51 Als er zum Haus kam, ließ er nur Petrus, Johannes und Jakobus mit hineingehen und dazu den Vater des Kindes und die Mutter. 52 Drinnen weinten alle und trauerten um das Mädchen. Jesus sagte: »Weint nicht! Es ist nicht tot, es schläft nur.« Das Volk der Juden ist nicht total von Gott verlassen, sondern „schläft nur“.
53 Da lachten sie ihn aus, denn sie wussten, es war tot. 54 Aber Jesus nahm es bei der Hand und rief: »Mädchen, steh auf!« 55 Da kehrte wieder Leben in das Mädchen zurück und es stand sofort auf; und Jesus ließ ihm etwas zu essen geben. Essen als Versorgung; Jesus kümmert sich um die Angelegenheiten seines Volkes. Die Wiederbelebung, -erweckung Israels wird zur zweiten Chance der jüdischen Nation. Das alte Gottes Volk wird wieder sichtbar und wahrgenommen.
56 Die Eltern waren fassungslos. Jesus aber befahl ihnen, es niemand weiterzusagen. Die Juden werden fassungslos Staunen und gar nicht wissen wie sie damit umgehen sollen. Doch das zweite Kommen Jesus steht ja noch bevor bei welchen ihn alle sehen werden und dann wird sich Vieles von selber klären.
Ein Tag der Freude für die Seinen! |
Verfasst von: gdittrich | 24. November 2017
Prophetie über Israel und die Gemeinde
Veröffentlicht in Lukas | Schlagwörter: Anbetung, Bekenntnis, Bibel, Blut, Braut Christi, Errettung, Frau, Freude, Frieden, Gemeinde, Glaube, Gott, Gottes Volk, Gottesfürchtigkeit, Heil, Heilsgeschichte, Israel, Jesus Christus, Juden, Kirche, Krankheit, Leben, Neuanfang, Prophetie, Sünde, Schlaf, Segen, sterben, Tochter, Tod, Verarmung, Versorgung, vertrauen, Verzweiflung, Wiederbelebung, Wiedererweckung, Wiederkunft Christi, Wirken Gottes, Zeugnis, Zukunft
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