Verfasst von: gdittrich | 2. Oktober 2012

Trennungen

Jesus und Judas

Judas legt keinen Wert auf die Gemeinschaft mit Jesus und wendet sich ab. Petrus würde dagegen gerne bei Jesus bleiben, kann es aber nicht. Jesus muss den bevorstehenden Weg ans Kreuz zur Erlösung der Menschheit allein gehen.

Gute Nachricht-Übersetzung

Joh 13,18 Ich meine nicht euch alle. Ich weiß, wen ich erwählt habe; aber was die Heiligen Schriften vorausgesagt haben, muss eintreffen: ‚Einer, der mein Brot isst, tritt nach mir.‘

 
• Ps 41,10 Auch mein Freund, dem ich vertraute, der mein Brot aß, tritt mich mit Füßen.
 
19 Ich sage euch dies jetzt, bevor es eintrifft, damit ihr nicht an mir irre werdet, wenn es dann so kommt, sondern im Glauben daran festhaltet: Ich bin der, an dem sich alles entscheidet. 20 Amen, ich versichere euch: Wer einen Menschen aufnimmt, den ich gesandt habe, nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.«
Sich für Jesus entscheiden, ihn aufnehmen, mit ihm leben ist erforderlich und notwendig.
 
21 Als Jesus das gesagt hatte, wurde er sehr traurig und sagte ihnen ganz offen: »Amen, ich versichere euch: Einer von euch wird mich verraten.« 22 Seine Jünger sahen sich ratlos an und fragten sich, wen er meinte. 23 Der Jünger, den Jesus besonders liebhatte, saß neben ihm. 24 Simon Petrus gab ihm durch ein Zeichen zu verstehen: »Frag du ihn, von wem er spricht!«
Warum wagte Petrus, trotz seiner sonst so direkten Art, nicht selbst zu fragen? Vielleicht hatte er auch nach jahrlanger Gemeinschaft mit Jesus Sorge, er könnte der Verräter sein. Er ist sich nicht sicher.
 
25 Da rückte er näher an Jesus heran und fragte: »Herr, wer ist es?« 26 Jesus sagte zu ihm: »Ich werde ein Stück Brot in die Schüssel tauchen, und wem ich es gebe, der ist es.« Er nahm ein Stück Brot, tauchte es ein und gab es Judas, dem Sohn von Simon Iskariot. 27 Sobald Judas das Brot genommen hatte, nahm der Satan ihn in Besitz.
Durch das Nehmen des Brotes bestätigte Judas was Jesus sagt. Judas entscheidet sich gegen Jesus. Er gibt die Gemeinschaft mit Jesus auf und geht seinen eigenen Weg. Das Brot des Mahles, als Zeichen der innigen Gemeinschaft, wird für ihn zum Bissen des Verrats.
 
Streng genommen ist, sich nicht auf Gottes Wege einlassen und eigene Vorstellungen vorziehen, bereits Verrat.
 
Jesus sagte zu ihm: »Beeile dich und tu, was du tun musst!« 28 Keiner von den übrigen am Tisch begriff, was Jesus ihm da gesagt hatte. 29 Weil Judas das Geld verwaltete, dachten manche, Jesus habe ihn beauftragt, die nötigen Einkäufe für das Fest zu machen, oder er habe ihn angewiesen, den Armen etwas zu geben. 30 Nachdem Judas das Stück Brot gegessen hatte, ging er sofort hinaus. Es war Nacht.
Nacht, Finsternis auch im übertragenen Sinn.
 

Hoffnung

 
31 Als Judas gegangen war, sagte Jesus: »Jetzt gelangt der Menschensohn zu seiner Herrlichkeit, und durch ihn wird die Herrlichkeit Gottes offenbar. 32 Wenn aber der Menschensohn die Herrlichkeit Gottes sichtbar gemacht hat, dann wird Gott ihm dafür auch seine eigene Herrlichkeit schenken. Und das wird bald geschehen.
Trotz der bedrohlichen Situation bleibt Jesus gefasst und spricht hoffnungsvoll viermal von Herrlichkeit, weil er auf das gute Ende sieht. Auch wir keinen Grund zur Sorge, denn für uns gilt: Christus in uns, die Hoffnung der Herrlichkeit! (vgl. Kol 1,27).
 
• 1.Petr 5,10 Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
 
• Röm 8,18 Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.
 
33 Ich bin nicht mehr lange bei euch, meine Kinder. Ihr werdet mich suchen; aber ich muss euch jetzt dasselbe sagen, was ich früher schon den anderen (wörtlich: den Juden) gesagt habe: Wo ich hingehe, dorthin könnt ihr nicht kommen.
 
• Joh 7,33 Jesus sagte (während des Laubhüttenfestes): »Nur noch kurze Zeit bin ich bei euch, dann kehre ich zu dem zurück, der mich gesandt hat. 34 Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden; denn wo ich dann bin, dorthin könnt ihr nicht kommen.«
 

Liebe

 
34 Ich gebe euch jetzt ein neues Gebot: Ihr sollt einander lieben! Genauso wie ich euch geliebt habe, sollt ihr einander lieben! 35 An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid.«
Der Welt die Attraktivität von Jesu Liebesbotschaft zeigen, indem wir als Jesusnachfolger einander lieben.
 
„Jesus (hat) durch das neue Gebot klar gemacht, dass es um die Liebe geht, dass wir die Liebe Jesu persönlich empfangen sollen und dass wir mit dieser Liebe und aus der Kraft dieser Liebe die anderen lieben sollen. Als Christen sollen wir täglich Jesu Liebe empfangen und sie ausüben, vor allem an den Glaubensgeschwistern, wobei Jesu Liebe selbst die Grundlage und der Maßstab ist. Dadurch sollen wir jeder ein Mensch voller Liebe werden, der dem Bild Jesu immer mehr entspricht“ (UBF).
 
Die Stiftung dieses zentralen Liebesgebots wird vom Evangelisten Johannes zwischen die beiden charakterlich ähnlichen Akteuren Judas und Petrus gesetzt, die sich aber diametral unterschiedlich verhalten.
 

Jesus und Petrus

 
36 »Herr, wohin willst du gehen?« fragte ihn Simon Petrus.
Petrus fragt nun wieder selbst.
 
Jesus antwortete: »Wo ich hingehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen, aber später wirst du nachkommen.« 37 »Herr, warum kann ich jetzt nicht mitkommen?« fragte Petrus. »Ich bin bereit, für dich zu sterben!« 38 »Für mich sterben?« erwiderte Jesus. »Amen, ich versichere dir: Bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen und behaupten, dass du mich nicht kennst.«
Jesus kündigt Petrus den Hahnenschrei-Verrat an.
 
„Petrus hat sich grundsätzlich entschieden, Jesu Liebe und seinen Willen anzunehmen und danach zu leben. Er scheiterte zwar immer wieder daran, weil seine eigenen Vorstellungen und Gedanken oft so stark waren, dass er Jesu Worte nicht annehmen und ihnen nicht oder nicht sofort gehorchen konnte. Manchmal dauerte es eine ganze Weile, bis er seine falschen Gedanken einsah, und Jesus hatte einige Mühe mit ihm, wie wir letztes Mal gesehen haben. Aber wenn er seine Meinung als verkehrt einsah, beharrte er nicht weiter darauf, sondern änderte seine Einstellung und bemühte sich, das, was von Jesus kam, zu beherzigen. Das konnte er tun, weil er auf Jesu Liebe zu ihm vertraute und glaubte, dass Jesus ihm seine Verfehlungen vergab.
(…)
Was bedeutet das für uns? Jeder Mensch hat ein eigenes Bild von sich selbst. Jeder hat seine eigenen Gedanken und eine gewisse Neigung, sie festzuhalten und danach zu leben. (Manchen fällt es leichter, ihre eigenen Gedanken vor dem Wort Gottes zu korrigieren, bei anderen dauert es länger.) Aber es ist wichtig, dass wir lernen, immer dann, wenn Gott durch sein Wort zu uns spricht, uns belehren lassen und dass wir dann unsere Gedanken und Vorstellungen korrigieren. Vor allem ist es wichtig, dass wir auf Jesu Liebe zu uns von Herzen vertrauen und aufgrund dessen immer, wenn wir in falsche Gedanken oder auf falsche Wege geraten sind, umkehren und so unser Leben auf seine vergebende Liebe bauen. Möge Gott jedem von uns dabei helfen!“ (UBF, Universität-Bibel-Freundschaft Heidelberg e.V., Ein  neues  Gebot, http://ubfheidelberg.org/2010/02/28/predigt-johannes-1318-38/)
 

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