Verfasst von: gdittrich | 25. August 2012

Vorbereitung auf den Tod

Salbung Jesu

Man hat öfter in der Frau, deren Tränen auf Jesus Füße fielen und die sie wieder mit ihren Haaren trocknete, mit ihren Küssen bedeckte und dann mit Öl salbte (Lk 7,36-50), Maria Magdalena sehen wollen. Doch im biblischen Text wird weder ein Name genannt noch wird Maria Magdalena sonst als „Sünderin“ bezeichnet.

Ebenso wie Lukas, berichten Matthäus und Markus bloß von einer „Frau“. Johannes erkennt in ihr Maria von Bethanien.

Vittoria Salati, La Maddalena ai piedi di Gesù, www.gigarte.com/GA14948
 

Gute Nachricht-Übersetzung
 
Joh 11,45 Viele Leute aus der Stadt, die zu Maria gekommen waren und alles miterlebt hatten, kamen zum Glauben an Jesus. 46 Aber einige von ihnen gingen zu den Pharisäern und berichteten ihnen, was er getan hatte.
Die Motivation der „einigen“ muss nicht in erster Linie Denunziation sein, eher Absicherung des eigenen Urteils oder die Absicht das Geschehen in die Glaubensgemeinschaft der Juden mit hineinzunehmen .
 

Einer soll für das Volk sterben

 
47 Da beriefen die führenden Priester mit den Pharisäern eine Sitzung des Rates ein und sagten: »Was sollen wir machen? Dieser Mann tut viele Wunder. 48 Wenn wir ihn so weitermachen lassen, werden sich ihm noch alle anschließen.
wörtlich: werden noch alle an ihn glauben.
 
Dann werden die Römer einschreiten und uns auch noch den Rest an Verfügungsgewalt über Tempel und Volk entziehen.«
Bei der religiösen Elite steht nicht der „Glaube“ im Vordergrund, sondern, kalkulierendes Denken und ängstliches Beharren auf den bereits vorhandenen mangelhaften Status. Sie fürchten ihre vollständige Entmachtung.
 
49 Kajaphas, einer von ihnen, der in jenem Jahr der Oberste Priester war, sagte: »Ihr begreift rein gar nichts! 50 Seht ihr nicht, dass es euer Vorteil ist, wenn einer für alle stirbt und nicht das ganze Volk vernichtet wird?« 51 Das sagte er aber nicht aus sich selbst, sondern als der Oberste Priester in jenem Jahr sprach er aus prophetischer Eingebung, und so sagte er voraus, dass Jesus für das jüdische Volk sterben werde – 52 und nicht nur für dieses Volk, sondern auch, um die in aller Welt verstreut lebenden Kinder Gottes zusammenzuführen.
Kajaphas weissagt zwar von Amtswegen, dass Jesus sterben werde für die einheimischen und die in der Zerstreuung lebenden Juden, meinte aber, dass dadurch die alte Ordnung wiederhergestellte würde. Die Aussage des Heiligen Geistes zielt jedoch in einem größeren Zusammenhang auch auf die Heiden, die mit in den göttlichen Heilsplan eingeschlossen sind, der sich in der Welt durch die Gemeinde verwirklicht.
 
• Eph 2,16 Durch seinen Tod am Kreuz hat er die beiden (Anm.: Juden und Nichtjuden) – als in einem Leib, der Gemeinde, vereinigte – zur Aussöhnung mit Gott gebracht.
 
• Eph 1,22 Alles hat Gott ihm (Anm.: Christus) unterworfen; ihn aber, den Herrn über alles, gab er der Gemeinde zum Haupt. 23 Die Gemeinde ist sein Leib: Er, der alles zur Vollendung führen wird, lebt in ihr mit seiner ganzen Fülle.
 
53 Von diesem Tag an waren die führenden Männer fest entschlossen, Jesus zu töten. 54 Er zeigte sich deshalb nicht mehr in der Öffentlichkeit, sondern ging von dort weg in die Gegend am Rand der Wüste, in eine Ortschaft namens Efraïm. Dort blieb er mit seinen Jüngern. 55 Es war kurz vor dem jüdischen Passafest, und viele Bewohner aus dem ganzen Land zogen nach Jerusalem hinauf. Sie wollten sich vor dem Fest nach den vorgeschriebenen Regeln reinigen. 56 Sie suchten Jesus überall, und als sie im Tempel beisammenstanden, fragten sie einander: »Was meint ihr? Zum Fest wird er doch sicher kommen!« 57 Die führenden Priester und Pharisäer hatten aber angeordnet: »Jeder, der seinen Aufenthaltsort kennt, soll es melden!« Denn sie wollten ihn verhaften.
Jesus ist nun zur Fahndung ausgeschrieben.
 

Maria ehrt Jesus vor seinem Sterben

 
12,1 Sechs Tage vor dem Passafest kam Jesus wieder nach Betanien, dem Ort, wo Lazarus wohnte, den er vom Tod auferweckt hatte.
Jetzt ist sein Aufenthalt dort noch riskanter, als vor der Totenerweckung (vgl. Kap. 11,8).
 
2 Die Geschwister hatten Jesus zu Ehren ein Festessen vorbereitet. Marta trug auf, während Lazarus mit Jesus und den anderen zu Tisch lag.
vgl. die Geschichte in Lk 10,38-42, als Marta arbeitet und Maria zuhört.
 
3 Maria aber nahm eine Flasche mit reinem, kostbarem Nardenöl, goss es Jesus über die Füße und trocknete diese mit ihrem Haar. Das ganze Haus duftete nach dem Öl.
 
4 Judas Iskariot, einer von den Jüngern, der Jesus später verriet, sagte: 5 »Warum wurde dieses Öl nicht für dreihundert Silberstücke verkauft und das Geld an die Armen verteilt?« 6 Er sagte das nicht etwa, weil er ein Herz für die Armen hatte, sondern weil er ein Dieb war. Er verwaltete die gemeinsame Kasse und griff oft zur eigenen Verwendung hinein.
Johannes stellt Maria und Judas im krassen Gegensatz nebeneinander. Hier die größtmögliche Hingabe, dort egoistisches Fehlverhalten.
 
7 Jesus sagte: »Lass sie in Ruhe! Nach Gottes Willen hat sie dieses Öl für den Tag meines Begräbnisses aufbewahrt.« 8 Und an alle Jünger gewandt, fügte er hinzu: »Arme wird es immer bei euch geben, aber mich habt ihr nicht mehr lange bei euch.«
 

Auch Lazarus soll sterben

 
9 Die große Menge der Leute in Jerusalem hatte inzwischen gehört, dass Jesus in Betanien sei, und sie gingen dorthin. Sie kamen nicht nur seinetwegen, sondern auch weil sie Lazarus sehen wollten, den Jesus vom Tod auferweckt hatte. 10 Da beschlossen die führenden Priester, auch Lazarus zu töten; 11 denn seinetwegen gingen viele Juden dorthin und kamen zum Glauben an Jesus.
Lazarus ist das lebendige Beispiel von Jesus Macht.
 
• Mt 5,10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. 11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen (Luther-Übersetzung).
 
• Joh 15,20 Gedenkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten (Luther-Übersetzung).
 
• Mt 23,13 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen! Ihr geht nicht hinein, und die hinein wollen, lasst ihr nicht hineingehen (Luther-Übersetzung).
 
Wir sollen keine Glaubensverhinderer, sondern Glaubensbefürworter und -förderer sein!
 

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