Verfasst von: gdittrich | 27. Juli 2012

Wunder der Lebenshingabe

Jesus ist der gute Hirte

„Die Tatsache der völligen Freiheit Jesu lässt das Wunder seiner Lebenshingabe in einem umso helleren Licht erstrahlen. Dass jemand sein Leben einsetzt als ultima ratio, als letzte Möglichkeit, um dennoch ein großes Ziel gegen schier unüberwindliche Widerstände zu erreichen, scheint einsichtig. Dass aber jemand, der über alle Macht erhaben ist, sein Leben einsetzt, das ist erstaunlich, ja unbegreiflich. Es ist das Wunder des guten Hirten“ (Jung)
Heinrich Andreas Lohe, Der Mietling und der gute Hirte, Ausschnitt der Bildtafel in der Kassettendecke der Hospitalkirche Hof, http://www.hospitalkirche-hof.de/ntgr/15.jpg

Gute Nachricht-Übersetzung

Joh 10,11 »Ich bin der gute Hirt.

„gut“ (griech. kalos) bedeutet hier „ideal, würdig, auserwählt, hervorragend“.
 
Ein guter Hirt ist bereit, für seine Schafe zu sterben.
Die Bereitschaft des Hirten sein Leben konsequent für die Schafe zu riskieren und hinzugeben (auch 15b.17b.18b) ist das Kennzeichen des guten Hirten. Er stellt sich ganz in den Dienst für die Schafe.
 
• Joh 15,13 Niemand liebt mehr als einer, der sein Leben für seine Freunde opfert.
 
12 Einer, dem die Schafe nicht selbst gehören, ist kein richtiger Hirt. Darum lässt er sie im Stich, wenn er den Wolf kommen sieht, und läuft davon. Dann stürzt sich der Wolf auf die Schafe und jagt die Herde auseinander. 13 Wer die Schafe nur gegen Lohn hütet, läuft davon; denn die Schafe sind ihm gleichgültig.
In der Schilderung des „schlechten“ Hirten schärft sich das Bild des „guten“ Hirten. Der Lohnarbeiter, Mietling weidet nur von Berufswegen die Schafe, hat aber keine eigentliche Berufung zum Hirtendienst, da er den Einsatz des eigenen Lebens nicht leistet. Jesus beansprucht und erfüllt dieses Idealbild vom Hirten für sich allein.
 
14 Ich bin der gute Hirt.
Jesu wiederholt die Ich-bin-Aussage von Vers 11 und unterstreicht deren Bedeutsamkeit.
 
Ich kenne meine Schafe, und sie kennen mich, 15 so wie der Vater mich kennt und ich ihn kenne. Ich bin bereit, für sie zu sterben.
Jesus nimmt die Seinen mit in sein Vaterverhältnis.
 
• Joh 17,21 Ich bete darum, dass sie alle eins seien, so wie du in mir bist, Vater, und ich in dir. So wie wir sollen auch sie in uns eins sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. 22 Ich habe ihnen die gleiche Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, so wie du und ich. 23 Ich lebe in ihnen, und du lebst in mir; so sollen auch sie vollkommen eins sein, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und dass du sie, die zu mir gehören, ebenso liebst wie mich.
 
„Dieses Kennen beinhaltet ein Wissen um das Lebensgeheimnis des Anderen. Dieses Wissen wiederum wird zur Grundlage vorbehaltlosen Vertrauens. Indem man sich dem Anderen, den man kennt und erkannt hat, anvertraut, nimmt dieser Einfluss auf das eigene Wesen. Der Erkannte verwandelt so das Leben des Erkennenden. Erkennen hat also immer etwas mit einer konkreten Lebensform zu tun und ist nie abstrakt zu verstehen. Wer nach Johannes „erkannt hat“, dessen Leben hat sich durch seine Erkenntnis entscheidend geändert. „Erkennen“ wird damit zu einem anderen Ausdruck für „Glauben“ im umfassenden Sinne des Wortes“ (Jung).
 
16 Ich habe noch andere Schafe, die nicht zu diesem Schafstall gehören; auch die muss ich herbeibringen. Sie werden auf meine Stimme hören, und alle werden in einer Herde unter einem Hirten vereint sein.
Jesu erhebt einen universalen Anspruch auf den bereits der Prophet Jesaja hingewiesen hat.
 
• Jes 66,18b Der HERR sagt: »Die Zeit kommt, dass ich die Menschen aller Völker und Sprachen versammle. Sie alle werden zu mir kommen und meine Herrlichkeit sehen.
 
17 Der Vater liebt mich, weil ich bereit bin, mein Leben zu opfern, um es aufs neue zu erhalten. 18 Niemand kann mir das Leben nehmen. Ich gebe es aus freiem Entschluss. Es steht in meiner Macht, es zu geben, und auch in meiner Macht, es wieder an mich zu nehmen. Damit erfülle ich den Auftrag meines Vaters.«
In der Formulierung scheinen bereits Kreuz und Auferstehung durch.
 
„Insofern wird auch deutlich: der bevorstehende Tod Jesu ist kein Missgeschick oder Unfall. Alles bleibt von Gottes Macht umfangen. Keine widergöttliche Macht kann Gott zum Handeln zwingen. Der Tod Jesu ist eine Tat, aus Vollmacht gesetzt, in freier Verfügung über sein Leben“ (Jung).
 

Meinungsverschiedenheit wegen Jesus

 
19 Wegen dieser Rede waren die Leute (wörtlich: die Juden) wieder geteilter Meinung über Jesus. 20 Viele von ihnen sagten: »Er ist von einem bösen Geist besessen. Er ist verrückt! Warum hört ihr ihm überhaupt zu?« 21 Aber andere meinten: »So redet kein Besessener!« Kann ein böser Geist etwa blinde Menschen sehend machen?«
Dass die Menschen unterschiedlich auf Jesu reagieren ist nicht neu. Wichtig ist das „Ja“ zu ihm zu finden.
 
„Wer den entscheidenden Schritt zum Herrn Jesus hin tut, dem werden die Augen geöffnet. der erlebt ein gewaltiges Wunder und kommt zum Loben und Preisen. Er erfährt, dass der Herr Jesus der Sohn Gottes ist“ (Heukelbach).
 
22 Es war im Winter, als in Jerusalem das Fest zur Erinnerung an die Wiedereinweihung des Tempels gefeiert wurde. 23 Jesus ging im Tempel in der Salomohalle umher. 24 Da umringten ihn die Leute und fragten: »Wie lange willst du uns noch hinhalten? Sag es uns frei heraus: Bist du der versprochene Retter?«
„Erst in den Abschiedsreden (16,25.29) wird Jesus nicht mehr in Rätseln sprechen, sondern sich ganz den Jüngern offenbaren. Bis dahin aber gilt es, sich auf das Wort Jesu hin zu diesem zu bekehren und für ihn Partei zu ergreifen. Das ist das erklärte Ziel der Hirtenrede: die Werbung für den guten Hirten Jesu, zu dem es keine Alternative gibt. Dass sich dennoch an ihm die Geister scheiden, macht die Spaltung deutlich, die die Rede Jesu bei seinen Zuhörern hervorruft (Joh 10,19)“ (Jung).
 
25 Jesus antwortete: »Ich habe es euch schon gesagt, aber ihr wollt mir nicht glauben. Die Taten, die ich im Auftrag meines Vaters vollbringe, sprechen für mich. 26 Aber ihr gehört nicht zu meinen Schafen, darum glaubt ihr mir nicht. 27 Meine Schafe hören auf mich. Ich kenne sie, und sie folgen mir. 28 Ich gebe ihnen das ewige Leben,
„Es ist einerseits ewiges Leben, d. h. dass es auf ewig andauert. Aber »ewiges Leben« ist auch eine Lebensqualität. Es ist das Leben des Herrn Jesus selbst. Es ist ein Leben, dass die Fähigkeit beinhaltet, göttliche Gaben schon hier auf der Erde zu genießen, und ein Leben, das ebenso für unsere himmlische Heimat geeignet ist“ (MacDonald).
 
• Joh 17,3 Und das ewige Leben besteht darin, dich zu erkennen, den einzig wahren Gott, und den, den du gesandt hast, Jesus Christus.
 
und sie werden niemals umkommen. Niemand kann sie mir aus den Händen reißen, 29 weil niemand sie aus den Händen meines Vaters reißen kann. Er schützt die, die er mir gegeben hat; denn er ist mächtiger als alle. 30 Der Vater und ich sind untrennbar eins
Vater und Sohn treten als Team auf, das nicht unterschieden werden kann; der eine wird durch den andern erklärt.
 

Angriff auf Jesus

 
31 Da hoben die Leute wieder Steine auf, um ihn zu töten. 32 Jesus aber sagte zu ihnen: »Viele gute Taten habe ich vor euren Augen getan, die meine Verbundenheit mit dem Vater bezeugen. Für welche davon wollt ihr mich steinigen?« 33 Sie gaben ihm zur Antwort: »Wir steinigen dich nicht wegen einer guten Tat, sondern weil du ein Gotteslästerer bist. Du bist nur ein Mensch und gibst dich als Gott aus.«
Die Behauptung Jesu mit dem Vater eins zu sein, genügt für die Zuhören, um den Tatbestand der Gotteslästerung erfüllt zu sehen..
 
34 Jesus antwortete: »In eurem eigenen Gesetz heißt es doch: ‚Ich habe zu euch gesagt: Ihr seid Götter.‘ 35 Und was in den Heiligen Schriften steht, ist unumstößlich, das wissen wir. Gott nannte also die, an die er sein Wort richtete, Götter. 36 Mich aber hat der Vater bevollmächtigt und in die Welt gesandt. Wie könnt ihr da behaupten, ich lästere Gott, wenn ich sage, dass ich sein Sohn bin? 37 Wenn das, was ich tue, nicht die Taten meines Vaters sind, braucht ihr mir nicht zu glauben. 38 Sind sie es aber, dann solltet ihr wenigstens diesen Taten glauben, wenn ihr mir selbst schon nicht glauben wollt. An ihnen müsste euch doch aufgehen, dass der Vater in mir lebt und ich im Vater lebe.«
Jesus wiederholt nochmals sein Argument von Vers 25, dass er an seinen Taten erkannt werden kann.
 
„Wer den Herrn Jesus näher kennenlernen will, muss das Wort Gottes fragen. Lieber Leser, bitte lies diese Zeilen betend. Lies sie mit dem Herzen. Lass die Worte tief in deinem Inneren wirken. Nur so kommst du zur ganzen Wahrheit. Das Wort Gottes ist die Wahrheit. Das Wort Gottes will deinen Weg erhellen. Durch das Wort Gottes lernst du erkennen, dass Jesus Christus in dem Vater und der Vater in dem Sohn ist. dieses große Geheimnis kann dein Verstand nicht erfassen. Der Glaube aber erkennt das und kommt zur Freude, auch wenn die Gegner des Herrn Jesus toben und schimpfen“ (Heukelbach).
 
39 Von neuem versuchten sie, Jesus festzunehmen, aber er entkam ihnen. 40 Er überquerte den Jordan und ging an die Stelle zurück, wo Johannes früher getauft hatte. Er blieb dort, 41 und viele kamen zu ihm und sagten: »Johannes hat keine Wunder getan; aber alles, was er über diesen Menschen gesagt hat, entspricht der Wahrheit.« 42 Viele von denen, die dort waren, kamen zum Glauben an ihn.
 
Quellen:
• Werner Heukelbach, Das Johannes-Evangelium, http://missionswerk-heukelbach.de/
• William MacDonald, Kommentar zum Neuen Testament, http://www.sermon-online.de/
 

Antworten

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