Verfasst von: gdittrich | 6. Oktober 2011

Der Anspruch bleibt

Die Einheit der Kirche

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
(Aristoteles)
 
Gute Nachricht Übersetzung

 
4,1 Nun bitte ich euch als einer, der für den Herrn im Gefängnis ist: Lebt so, wie es sich für Menschen gehört, die Gott in seine GEMEINDE berufen hat.
Bewusstsein, Haltung. Dies kann man sich als Regel, Maßstab immer vor Augen halten.
 
2 Erhebt euch nicht über andere, sondern seid immer freundlich. Habt Geduld und sucht in Liebe miteinander auszukommen.
Auch dies sind nicht allein stehende Mahnungen, Vorgaben etwas zu tun oder zu lassen, sondern sind als Ausprägungen eines liebenden Lebensstils zu verstehen.
 
Kolosser 3,12 So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; 13 und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! 14 Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit.
 
3 Bemüht euch darum, die Einheit zu bewahren, die der Geist Gottes euch geschenkt hat.
Der Frieden, der von Gott kommt, soll euch alle miteinander verbinden!
Elberfelder: Befleißigt euch, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Frieden.
 
Die bereits bestehende Einheit – konkret die innere Einheit des Geistes – kann nach außen verloren gehen. Sie ist wie ein zu behütender Schatz zu behandeln. Sollte sie verloren sein, muss es Aufgabe sein, die Voraussetzungen zu schaffen, sie wieder als Geschenk zu empfangen.
 
  • 4 Ihr alle seid ja ein Leib,
  • in euch allen lebt ein Geist,
  • ihr alle habt die eine Hoffnung, die Gott euch gegeben hat, als er euch in seine GEMEINDE berief.
  • 5 Es gibt für euch nur einen Herrn,
  • nur einen Glaubenund
  • nur eine Taufe
  • 6 Und ihr kennt nur den einen Gott, den Vater von allem, was lebt. Er steht über allen. Er wirkt durch alle und in allen.
In der Aufzählung des Paulus vermisst man ‚eine Eucharistie‘ oder ‚ein Abendmahl‘. Diese zeitgemäßen kirchenpolitischen Forderungen sind also nachbiblisch und für die Einheit der Kirche unmaßgeblich.
 
7 Jeder und jede von uns hat einen eigenen Anteil an den Gaben erhalten, die Christus in seiner Gnade ausgeteilt hat.
Einzelne verbinden sich zum Ganzen. Sie bilden aus Teilen die Gesamtheit.
 
Blickpunkt Christus
8 Von ihm heißt es in den Heiligen Schriften: »Er ist in den Himmel hinaufgestiegen und hat Gefangene mit sich geführt. Er hat den Menschen Gaben ausgeteilt.«
nach Ps 68,19 Du bist aufgefahren zur Höhe und führtest Gefangne gefangen; du hast Gaben empfangen unter den Menschen; auch die Abtrünnigen müssen sich, Gott, vor dir bücken.
 
Paulus kommentiert den sicherlich liturgischen Text
9 Wenn es heißt: »Er ist hinaufgestiegen«, dann setzt das voraus, dass er zuerst herabgekommen ist. 10 Er ist auf die Erde herabgekommen und dann wieder hinaufgestiegen. Dabei hat er alle Himmel unter sich gelassen und durchdringt jetzt das ganze All samt allem, was darin lebt, mit seiner göttlichen Macht. 
 
Blickrichtung Gemeinde
11 Und auch die versprochenen Gaben hat er ausgeteilt: Er hat die einen zu Aposteln gemacht, andere zu Propheten, andere zu Evangelisten, wieder andere zu Hirten und Lehrern der GEMEINDE. 12 Deren Aufgabe ist es, die Glaubenden (wörtlich: Heiligen) zum Dienst bereitzumachen, damit die GEMEINDE, der Leib von Christus, aufgebaut wird.
Im Testabschnitt 4. Erwähnung von GEMEINDE.
 
Elberfelder: 12 zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi
 
Die Betonung liegt wohl nicht auf dem Amt als solchen, sondern auf den Dienst jeden einzelnen Gläubigen die gesamte Gemeinde zum Wachsen zu bringen und auszugestalten.
 
13 So soll es dahin kommen, dass wir alle die einende Kraft des einen Glaubens und der einen Erkenntnis des Sohnes Gottes an uns zur Wirkung kommen lassen und darin eins werden – dass wir alle zusammen den vollkommenen Menschen bilden, der Christus ist, und hineinwachsen in die ganze Fülle, die Christus in sich umfasst.
 
Elberfelder: 13 bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuchses der Fülle Christi.
 
14 Wir sind dann nicht mehr wie unmündige Kinder, die kein festes Urteil haben und auf dem Meer der Meinungen umhergetrieben werden wie ein Schiff von den Winden. Wir fallen nicht auf das falsche Spiel herein, mit dem betrügerische Menschen andere zum Irrtum verführen.
Gefahr des Pluralismus, der offenen Gesellschaft.
 
15 Vielmehr stehen wir fest zu der Wahrheit, die Gott uns bekannt gemacht hat, und halten in Liebe zusammen.
Dogmen, Glaubensgrundsätze, Fundamentals und Liebe bilden das gemeindliche Idealbild.
 
So wachsen wir in allem zu Christus empor, der unser Haupt ist. 16 Von ihm her wird der ganze Leib zu einer Einheit zusammengefügt und durch verbindende Glieder zusammengehalten und versorgt. Jeder einzelne Teil erfüllt seine Aufgabe, und so wächst der ganze Leib und baut sich durch die Liebe auf.
Die Liebe wird nun zum 3. Mal erwähnt.
 
Das Ziel als einzelne Gläubige ist es Vervollkommnung zu erlangen in der Verbindung zu Christus, dem Haupt, und einer organischen Gemeinde, seinen Leib. Die Gemeinde ist durch Wachstum und Ganzheit gekennzeichnet. Aber Christus schafft die Einheit.
 

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