Verfasst von: gdittrich | 24. November 2010

Elisa folgt Elias

Erfolgreich Folgen

folglich
folgendermaßen
folgerichtig
folgenreich
folgenschwer
„folgenleicht“
folgenlos
folgewidrig
folgern
Folgerung ziehen
Folgen nach sich ziehen
Folge leisten
befolgen
folgsam
Gefolge
Verfolgung
 „Selbstverleugnung heißt nur Christus kennen, nicht mehr sich selbst, nur noch ihn sehen, der vorangeht, und nicht mehr den Weg, der uns zu schwer ist“ (Bonhoeffer).

 
1Kö 19,19 Als Elija vom Berg Horeb zurückkam, traf er Elischa, den Sohn Schafats, beim Pflügen. Elf Knechte mit je einem Rindergespann gingen vor ihm her, er selbst führte das zwölfte Gespann. Im Vorbeigehen warf Elija ihm seinen Prophetenmantel über.  20 Sofort verließ Elischa sein Gespann, lief Elija nach und sagte zu ihm: »Laß mich noch meinen Vater und meine Mutter zum Abschied küssen, dann folge ich dir!« »Geh nur«, sagte Elija, »aber vergiß nicht, was ich mit dir gemacht habe!«
 
Zwar ist Elisa ‚sofort‘ zur Nachfolge bereit, doch nicht vorbehaltlos; und Elia gewährt ihm seine Bitte. Jesus radikalisiert den Ruf in die Nachfolge:
 
Lk 9,61 Ein anderer sagte: »Herr, ich will ja gerne mit dir gehen, aber laß mich erst noch von meiner Familie Abschied nehmen!« 62 Jesus sagte zu ihm: »Wer seine Hand an den Pflug legt und zurückschaut, den kann Gott nicht gebrauchen, wenn er jetzt seine Herrschaft aufrichten will.«
 
In der Zürcher Übersetzung ist zu lesen: ‚Niemand, der die Hand an den Pflug legt und zurückschaut, taugt für das Reich Gottes‘.
 
21 Danach nahm Elischa die beiden Rinder seines Gespanns und schlachtete sie. Mit dem Holz des Jochs machte er ein Feuer, kochte das Fleisch und gab es seinen Leuten als Abschiedsmahl. Dann ging er mit Elija und wurde sein Diener.
 
Mit dem Verbrennen des Jochs bekräftigt Elisa seine Entscheidung Elia zu folgen, brach symbolisch mit seinem alten Leben indem er seine Existenzgrundlage zerstört und ein neues Leben beginnt.
 
Man vermutet, dass Elias während drei Jahren mit Elia lebte und von ihm angeleitet wurde.
 
2Kö 2,1 Der Tag war nicht mehr fern, an dem der HERR den Propheten Elija durch einen mächtigen Sturm zu sich in den Himmel holen wollte. Elija verließ Gilgal, und Elischa schloß sich ihm an. 2 Elija sagte zu ihm: »Bleib doch hier! Der HERR schickt mich nach Bet-El.«
 
Elia will seinen Schüler und Nachfolger versorgt wissen. Er meint, an einem religiösen Zentrum sei er besonders gut aufgehoben; hier könne er eine theologische Karriere starten und vollste Wirksamkeit entfalten.
 
1b Aber Elischa erwiderte: »So gewiß der HERR lebt und du selbst lebst: Ich weiche nicht von deiner Seite!« So gingen sie miteinander nach Bet-El.
  
Warum gehorcht Elisa nicht den Anweisungen seines Meisters? Elisa ist eigensinnig; er weis, dass etwas Spektakuläres in der Luft liegt und will sich nichts entgehen lassen. Elisas Ungehorsam widerspricht gerade Elias lebenslanger Gehorsamkeit. Hätte Elisa sich Elia nicht folgsam der Entscheidung Elia unterordnen sollen?
 
Jesus radikalisiert wiederum diese Vorstellung von Nachfolge indem er Selbstverleugnung fordert.
 
Mk 8,34b Und er rief zu sich das Volk samt seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach (vgl. Mt 16,24; Lk 9,23).
  
3 Die Propheten der dortigen Prophetengemeinschaft kamen zu Elischa heraus und fragten ihn: »Weißt du, daß der HERR dir heute deinen Lehrer wegnehmen und ihn zu sich holen wird?« »Ich weiß es«, sagte Elischa,
 
Woher wissen Elisa und die Prophetengemeinschaft (= klösterliche Vereinigung des gemeinsamen religiösen Erlebens), das was Außergewöhnliches geschehen wird?
 
3b »erinnert mich nicht daran!«
 
Elisa hätte gerne, dass alles bliebe wie es ist.
 
Die Erzählspannung wird weiter aufgebaut und gesteigert …
 
4 Wieder sagte Elija zu Elischa: »Bleib hier! Der HERR schickt mich nach Jericho.« Aber Elischa antwortete auch diesmal: »So gewiß der HERR lebt und du selbst lebst: Ich weiche nicht von deiner Seite!« So kamen die beiden nach Jericho. 5 Die Propheten der dortigen Prophetengemeinschaft machten sich an Elischa heran und fragten: »Weißt du, daß der HERR dir heute deinen Lehrer wegnehmen und ihn zu sich holen wird?« Und wieder antwortete er: »Ich weiß es; erinnert mich nicht daran!« 6 Zum dritten Mal bat ihn Elija: »Bleib doch hier! Der HERR schickt mich an den Jordan.« Aber Elischa erwiderte: »So gewiß der HERR lebt und du selbst lebst: Ich weiche nicht von deiner Seite!« So gingen die beiden miteinander. 7 Fünfzig Propheten folgten ihnen bis an den Jordan und blieben in einiger Entfernung stehen. 8 Elija rollte seinen Mantel zusammen und schlug damit auf das Wasser. Da teilte es sich, und beide gingen trockenen Fußes durch den Fluß. 9 Am anderen Ufer sagte Elija zu Elischa: »Was kann ich noch für dich tun, bevor der HERR mich von dir wegholt?« Elischa bat: »Ich möchte den Anteil des Erstgeborenen von deinem Geist erben und deinen Auftrag weiterführen.«
 
Wörtlich: zwei Teile, das Doppelte der anderen Brüder. Der Erstgeborene ist Erbe und führt die Dinge im Sinne des Erblassers fort. Beide sind gleichen Sinnes, so dass die Kontinuität bestehen bleibt und der Fortbestand des Werkes weiterhin gewährleistet ist.
 
10 Elija antwortete: »Du verlangst mehr, als in meiner Macht steht. Wenn der HERR es dich sehen läßt, wie er mich von dir wegholt, wird deine Bitte erfüllt werden, sonst nicht.« 11 Während sie so im Gehen miteinander redeten, kam plötzlich ein Streitwagen aus Feuer mit Pferden aus Feuer und trennte sie voneinander, und Elija fuhr in einem gewaltigen Sturm in den Himmel. 12 Elischa sah es und rief: »Mein Vater, mein Vater! Du warst Israels Streitwagen und sein Lenker!« Als Elischa ihn nicht mehr sehen konnte, zerriß er sein Obergewand mittendurch. 13 Er hob den Mantel Elijas auf, der zu Boden gefallen war, und kehrte an den Jordan zurück. 14 Genau wie Elija schlug er damit auf das Wasser und rief: »Wo ist der HERR, der Gott Elijas?« Da teilte sich das Wasser, und Elischa ging trockenen Fußes durch den Fluß.
 
Mutig und glaubensstark macht Elisa die Probe auf‘s Exempel und erlangt Gewissheit.
 
Gott beauftragte Elia am Berg Horeb, die zu Könige zu salben, die sein Gericht über Ahab und Isebel vollziehen sollen: Hasaël zum König von Aram, Jehu zum König von Israel (1Kö 19,15f.). Doch erst Elisa wird dies ausführen (2Kö 8,13; 9,2f). Warum tat Elia dies nicht vorher? War er abermals unfolgsam?
 
Für uns gilt: Wir sollen/dürfen Jesu Vermächtnis fortführen und Reich Gottes bauen, in Gemeinschaft mit Ihm und den Seinen leben. Ihm gehorchen, seine Gebote halten und lieben (Gott/Jesus, Glaubensgeschwister, alle Menschen inkl. Feinde).
 

Jesus will keine Bewunderer sondern Nachfolger

  • Die Nachfolger wissen, dass Jesus in der Welt von heute anwesend sein will. Die Bewunderer rühmen die großen Taten Jesu in der Welt von gestern.
  • Die Bewunderer gehen einer letzten Entscheidung für Jesus geschickt aus dem Wege. Die Nachfolger verbinden ihr Schicksal vorbehaltlos mit dem Schicksal Jesu.
  • Die Bewunderer sind heute begeistert von Jesus und morgen von einem anderen. Die Nachfolger können ihren Herrschaftswechsel nicht mehr rückgängig machen.
  • Bewunderer fragen: Was habe ich von Jesus? Die Nachfolger fragen: Was hat Jesus von mir?
  • Die Bewunderer sonnen sich gerne und oft im Glanze Jesu. Die Nachfolger wenden sich gerne willig dem Elend der Welt zu.
  • Nein – Jesus will keine Bewunderer; auf sie kann er verzichten. Auf Nachfolger nicht.
Text: Søren Kierkegaard

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